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Blitzkurs in Kiswahili
(auch Swahili, Suaheli oder Kisuaheli genannt)

Eine Sprache muss man spüren wie einen warmen Regen: Erst ist er unangenehm, weil man nass wird. Kann man sich ihm aber nicht mehr entziehen, wird er zum Genuss. Josef, der kleine tanzanische Junge, geniesst seinen Regen.
Beim Lernen einer Sprache ist es genauso: Erst wenn man sich ihr nicht mehr mittels einer anderen Sprache entziehen kann, wird sie zum Genuss.

Kiswahili Blitzkurs Lektion 1 downloaden (pdf 32kB)

Kiswahili Blitzkurs Lektion 2 downloaden (pdf 27kB)

Kiswahili Blitzkurs Lektion 3 downloaden (pdf 39kB)




Lektion 1

Hallo, du möchtest Kiswahili lernen? Nun, hierzu einige Informationen: Kiswahili ist die Amtssprache von Tanzania. Mit Englisch zusammen bildet Kiswahili auch die Amtssprache in Kenya und Uganda. Weiter wird Kiswahili in Burundi, Rwanda und im östlichen ehemaligen Zaire gesprochen. Kiswahili ist nicht eine Stammessprache, sondern eine Sprache, die sich nach und nach an der Küste zur Insel Zanzibar hin entwickelt hat. Die Sprache hat sich sehr schnell unter den Händlern verbreitet, da kein Volksstamm gezwungen war, eine Sprache eines anderen Stammes zu erlernen. Gerade deshalb konnte sich diese Sprache so gut durchsetzen. Mswahili bedeutet zu deutsch: Küstenbewohner. Kiswahili ist daher die Sprache der Küstenbewohner. Starten wir nun mit dem kleinen Sprachkurs in Kiswahili!

Im Kiswahili findest du oft lange Wörter, bei welchen du wissen musst, wo man diese abtrennen kann, vor allem in Verb-Verbindungen.

Für die Zeiten Gegenwart (Präsens), Vergangenheit (Präteritum) und Zukunft (Futur 1) kann ein schöner Frauenname als Eselsbrücke dienen: Nathalie (na, jedenfalls, wenn man ihn falsch schreibt: na-ta-li).

-na- bedeutet Gegenwart (Präsens)
-ta- bedeutet Zukunft (Futur 1)
-li- bedeutet Vergangenheit (Präteritum)

Dann musst du noch alle Personalpronomen in Verbindung mit dem Verb kennen:

ni- bedeutet: ich tu- bedeutet: wir
u- bedeutet: du m- bedeutet: ihr
a- bedeutet: er / sie / (es) wa- bedeutet: sie

Ohne Verb brauchst du folgende Personalpronomen:

mimi bedeutet: ich sisi bedeutet: wir
wewe bedeutet: du ninyi bedeutet: ihr
yeye bedeutet: er / sie / (es) wao bedeutet: sie

So, nun kannst du schon die ersten Sätze bilden, dazu benötigst du aber noch einige Verben. Das ku- oder kw- am Anfang des Verbes braucht man meistens nur für die Grundform (Infinitiv) des Verbes.
Na, dann lern mal schön fleissig!:

kuandika schreiben kuona sehen
kucheka lachen kupa geben
kucheza spielen kupanda pflanzen
kuendesha fahren kupenda lieben
kufanya machen kupiga schlagen
kufurahi (sich) freuen kupiga simu telefonieren
kuhesabu rechnen kupika kochen
kujua wissen kupumzika (sich) ausruhen
kula essen kusafiri reisen
kulala schlafen kusaidia helfen
kulia weinen kusalimia grüssen
kulipa bezahlen kusema sagen
kununua kaufen kusoma lesen
kunywa trinken kuuliza fragen
kuoga (sich) waschen kuweza können
kuogopa (sich) ängstigen kwanza beginnen
kuomba bitten kwenda gehen

So, nun kannst du nach Herzenslust basteln! Setze jetzt immer die Einzelteile zusammen und lasse das ku- bzw. das kw- weg, z. B. so:

ni-na-soma ich lese (jetzt)
ni-ta-soma ich werde lesen
ni-li-soma ich las

Die Strichlein lässt du weg, z. B.:

unapumzika du ruhst dich aus ninaenda ich gehe
utapumzika du wirst dich ausruhen unaenda du gehst
ulipumzika du ruhtest dich aus anaenda er / sie geht
tunasaidia wir helfen tunaenda wir gehen
tutasaidia wir werden helfen mnaenda ihr geht
tulisaidia wir halfen wanaenda sie gehen

Bei kula, kunywa und kupa lässt du das ku- dran, z.B.

ninakula ich esse
unakunywa du trinkst
anakupa er gibt

Häufig brauchst du auch noch einige Fragewörter. Man kann sie gut verwechseln, da sie alle ähnlich klingen (wie übrigens auch im Deutschen!):


nini was? ngapi wieviel?
kwa nini warum? lini wann?
nani wer? namna gani wie?
wapi wo?    
 

Das war's fürs erste! Viel Spass!




Lektion 2

Hallo, Du möchtest immer noch Swahili lernen? Hier der zweite Teil dieses kleinen Swahili-Kurses im Schnellverfahren! Heute geht es um Nomen:

Im Swahili sind die Verben bekanntlich keine wirklich schwere Sache. Anders sieht es mit den Nomen aus. Im Deutschen gibt es drei Klassen zu welchen alle Nomen passen: der, die und das. Im Swahili gibt es (ca.?) acht Klassen:


m-/wa-Klasse Das ist die Klasse der Menschen (Menschenklasse).
Beispiele: mtoto
watoto
=
=
das Kind
die Kinder
 mtu
 watu

=
=
der Mensch
die Menschen
  mkulima
wakulima
=
=
der Bauer
die Bauern
 mzungu
 wazungu

=
=
der Weisse
die Weissen
  mwalimu
walimu
=
=
der Lehrer
die Lehrer
 mgeni
 wageni

=
=
der Fremde/Gast
die Fremden/Gäste

 

m-/mi-Klasse

Das ist die Klasse der Körperteile, die Bezeichnung von Bäumen und Möbeln und Teile der Erdoberfläche.

Beispiele:

mkono
mikono

=
=
der Arm
die Arme
 mguu
 miguu

=
=
Bein/Fuss
Beine/Füsse
  mti
miti

=
=
der Baum
die Bäume
 mji
 miji

=
=
die Stadt
die Städte
  mlima
milima

=
=
der Berg
die Berge
 mlango
 milango

=
=
die Tür
die Türen

 

ki-/vi-Klasse Das ist die Klasse der Dinge des menschlichen Gebrauchs, Werkzeuge, Sprachen und kleinen Dingen.
Beispiele: kitu
vitu

=
=
das Ding
die Dinge
 kisu
 visu
=
=
das Messer
die Messer
  kitabu
vitabu

=
=
das Buch
die Bücher
 kinyiwaji
 vinyiwaji

=
=
das Getränk
die Getränke
  kiti
viti

=
=
der Stuhl
die Stühle
 kitanda
 vitanda

=
=
das Bett
die Betten
  kiatu
viatu

=
=
der Schuh
die Schuhe
 kipande
 vipande

=
=
das Stück
die Stücke
  kiingereza
kijerumani

=
=
Englisch
Deutsch
 kifaransa
 kiswahili

=
=
Französisch
Swahili

 

li-/ya-Klasse
(auch ma-)

Das ist die Klasse der Früchte, besonders grossen Dingen, Flüssigkeiten, paarweisen Körperteilen und Fahrzeugen.
Beispiele: jicho
macho

=
=
das Auge
die Augen
 jiwe
 mawe

=
=
der Stein
die Steine
  tunda
matunda

=
=
die Frucht
die Früchte
 gari
 magari

=
=
das Auto
die Autos
  jina
majina

=
=
der Name
die Namen
 swali
 maswali

=
=
die Frage
die Fragen
  wazo
mawazo

=
=
der Gedanke
die Gedanken
 jibu
 majibu

=
=
die Antwort
die Antworten
  jambo
mambo

=
=
die Sache
die Sachen
 sikio
 masikio

=
=
das Ohr
die Ohren

 

n-Klasse
(Einzahl und Mehrzahl ist überall gleich)
Das ist die grösste Klasse von Wörtern. Hier finden sich viele fremdsprachige Wörter (aus dem Englischen/Arabischen).
Beispiele: nchi = das Land
 njia = der Weg
(Vor b und v kommt m:) mbingu = der Himmel
 mvua = der Regen
  nyumba = das Haus
 nyama = das Fleisch
  safari = die Reise
 barabara = die Strasse
  bahati = das Glück
 baiskeli = das Fahrrad
  meza = der Tisch
 amani = der Frieden

 

u-Klasse Das ist die Klasse vieler abstrakter Begriffe, welche mit wenigen Ausnahmen keine Pluralform haben.
Beispiele: ukubwa = die Grösse
 uhuru = die Freiheit
  umaskini = die Armut
 usafi = die Sauberkeit
  usalama = die Sicherheit
 urafiki = die Freundschaft
  ugonjwa = die Krankheit
 uwanja =

der Platz
(z. B. Sportplatz, Flugplatz, Stück Land)

  usiku = die Nacht
 upepo = der Wind
  ukuta = die Mauer
 Uswisi = die Schweiz

 

ku-Klasse Das ist die "Versubstantivierung" der Verben.
Beispiele: kusoma
kuandika
=
=
das Lesen
das Schreiben
 kuhesabu
 kucheza

=
=

das Rechnen
das Spielen

 

mahali-Klasse Das ist die Ortsklasse bestehend aus dem einzigen Wort:
Beispiel: mahali = der Platz / Ort
     
 

Das war's wieder einmal! Viel Spass!




Lektion 3

Hallo, Du möchtest tatsächlich immer noch Kiswahili lernen? Hier der dritte Teil dieses kleinen Swahili-Kurses im Schnellverfahren! Dieses Mal geht es um Begrüssungen, Verabschiedungen und Zahlen:

Wenn du in Kiswahili jemanden grüssen möchtest, so kommt es darauf an, ob du älter, gleich alt oder jünger bist als der andere. Das Allerweltsgrusswort heisst Jambo. Diesen Gruss verwendest du für alle, welche etwa gleich alt sind wie du (man spricht es so aus: "djambo").

Bist du der Jüngere, so sagst du dem Älteren: Shikamoo (man spricht "schgamoo"). Er wird dir Marahaba zur Antwort geben. Shikamoo heist soviel wie "ich möchte mich dir zu Füssen werfen..." und wenn jemand dies schon tun möchte, so gebührt ihm auch eine höfliche Antwort: Marahaba - "ich nehme deinen Gruss an".

Oft hörst du aber ein habari, dann sagst du nzuri. Habari heisst "wie geht es dir" und nzuri heisst "gut". Streng genommen heisst habari "Nachrichten". Hier eine Übersicht über Wörter, welche man zum Grüssen verwenden kann:

 

habari
habari gani



Was für Nachrichten hast du? / Wie geht es? / Was gibt es Neues?

nzuri gut salama friedlich
nzuri sana sehr gut nzuri kidogo nur etwas gut...
safi super, ausgezeichnet! mbaya schlecht (wird beim Grüssen äusserst selten verwendet!)
safi sana sehr super!  
safi kabisa absolut spitze!  

NB: Habe ich schon erwähnt, dass der Z immer fein und stimmhaft ausgesprochen wird (wie eine summende Biene) und dass der S immer scharf und stimmlos ist? Im Deutschen ist es gerade umgekehrt.

Das Begrüssungszeremoniell könnte wie folgt ablaufen. In Afrika hat man Zeit, da werden viele Fragen gestellt, bis man mal zur Sache kommt:

Jambo*

Hallo!
jambo** hallo!
habari yako? wie geht es dir?
nzuri gut
habari za asubuhi / mchana / jioni? Wie geht's heute Morgen / Nachmittag / Abend?
safi super (sehr gut)
umeamkaje? wie bist du aufgewacht?
salama friedlich
habari za watoto? wie geht es den Kindern?
nzuri gut
habari za nyumbani? wie geht es zu Hause?
safi sana sehr super (ausgezeichnet)!
haya, sawa, asante! also, ok., danke!
sikiliza... hör mal... (nun beginnt das eigentliche Gespräch)

* oder: shikamoo als Anrede
** oder: marahaba als Antwort auf shikamoo

Das Verabschieden ist nicht so kompliziert. Es gibt wie im Deutschen einige Redewendungen, welche man verwendet. Hier einige Beispiele:

asante

danke
kwa heri tschüss, auf Wiedersehen (kwa heri heisst wörtlich: "mit Glück")
tutaonana wir werden uns wiedersehen (wir sehen uns)
tutaonana baadaye wir werden uns später wieder sehen
tutaonana kesho wir werden uns morgen wieder sehen
siku njema (ich wünsche dir einen) guten Tag
usiku mwema (ich wünsche dir eine) gute Nacht
lala salama schlafe friedlich (schlaf gut)
safari njema gute Reise
pumzika salama ruhe (dich) friedlich (aus)
haya, baadaye also, bis später

Kommen wir nun zu den Zahlen. Für mich waren Zahlen in Kiswahili immer etwas einfaches, da man sie baukastenähnlich zusammensetzen kann:

moja 1 kumi 10
mbili 2 ishirini 20
tatu 3 thelathini 30
nne 4 (sprich: "n-ne") arobaini 40
tano 5 hamsini 50
sita 6 sitini 60
saba 7 sabini 70
nane 8 themanini 80
tisa 9 tisini 90
kumi 10 mia moja 100

Kommen wir zu den grösseren Zahlen:

mia Wort für Hunderter laki Wort für 100'000er
mia moja 100 laki moja 100'000
mia mbili 200 laki mbili 200'000
mia tatu 300 laki tatu 300'000
...   ...  
elfu Wort für Tausender milioni Wort für Millionen
elfu moja 1000 milioni moja 1'000'000
elfu mbili 2000 milioni mbili 2'000'000
elfu tatu 3000 milioni tatu 3'000'000
...   ...  
sifuri 0 (Null) bilioni Wort für Milliarden

Nun können wir wie gesagt die Zahlen baukastenähnlich zusammensetzen:

mia tano arobaini na saba

547 (na heisst und)

elfu moja, mia tisa sitini na mbili

1962

sabini na tano elfu, mia sita hamsini na nne oder
elfu sabini na tano, mia sita hamsini na nne

75'654 (man hört oft beide Arten)

laki mbili, elfu tisini, mia tatu na nane

290'308

bilioni moja, milioni mia mbili thelathini na nne, laki tano, elfu sitini na saba, mia nane tisini.

1'234'567'890

Uff, geschafft - ich hoffe, die Zahlen wurden nicht zu schwindelerregend!


 


Das war's mal wieder! Sendet mir ein Echo, wenn ich meine "Lektionen" fortsetzen soll!

Michael Baumeler

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NB: Ich erhalte sehr viele Rückmeldungen - vielen Dank hierfür!!

Nun kam endlich am 17.02.2010 die dritte Lektion dazu.

Viel Vergnügen!

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